FES Discus Ground

(rs) Schaut man sich das Wetter über Unterwössen vom 22.06.2024 um 14:40 an - meinem Startzeitpunkt mit dem Discus FES -  (https://www.foto-webcam.eu/webcam/marquartstein/2024/06/22/1440), dann zweifelt man an der Möglichkeit, Strecke zu fliegen. Aber schon ein Blickwechsel nach Norden, z.B. von der Kampenwand aus (https://www.foto-webcam.eu/webcam/kampenwand/2024/06/22/1440) motiviert, einen Flug ins Flache zu wagen. Auch der Blick nach Westen von der Hochries (https://www.foto-webcam.eu/webcam/hochries/2024/06/22/1440) zeigt die Zweiteilung des Wetters sehr gut. Dieses Bild zeigt auch schön, dass wir signifikanten Wind aus NW hatten, die Nordhänge also entsprechend angeblasen wurden.

Unser Discus FES war frei und bot mir die Chance "mit dem Wetter spielen und Neues ausprobieren zu gehen". Ich versuchte zunächst klassisch aus der Winde wegzukommen (https://www.weglide.org/flight/421318), aber nach drei Minuten war klar, dass hier keine Höhe zu gewinnen ist. Und nun kam der Vorteil des FES voll zum Tragen. Mit e-Motor-Unterstützung verließ ich das Unterwössener Tal auf der üblichen Motorsegler Abflugroute nach Norden. Ich wählte vorsichtige 13 kW, nach FES-Motorhandbuch (Link) also eine mittlere Steigflugleistung. Die deutlich angewärmte Zuluft ins Cockpit bewies, dass der E-Motor schon fleißig am schaffen war. Es ging tief über die Almen unterhalb der Kampenwand vorbei zu einem Kar oberhalb von Aschau. Dort drückte der Wind die warme Luft aus dem Voralpenland hinein und die dadurch ausgelöste Thermik zog den FES mit mittleren 1,2 m/s nach oben. Der Flug war gerettet, es kosteten mich 40% der Batterieladung.

FES Cockpit crop

Das Cockpit unseres Discus D-KFGF

Was macht man dann an so einem Tag mit der geschenkten Höhe? Man fliegt aus Spaß auf Sicherheit gegen den Wind vor. Nach drei kürzeren Abschnitten begann ich, die heutige Thermiksituation zu verstehen. Unter Aufreihungen ging es den Alpenrand in größeren Sprüngen entlang bis südlich des Flugplatzes von Königsdorf. Das war meine fliegerischen Heimat im ersten Jahrzehnt diese Jahrhunderts (siehe Foto unten) und für mich ein guter Wendepunkt mit der Überlegung, die schöne Voralpenwetteroptik noch etwas nach Nord-Osten nutzen zu wollen. Aber bei Holzkirchen änderte sich das Wetterbild. Die Tageszeit war mit 16:00 schon etwas fortgeschritten und der Himmel zog sich im mittleren Niveau nach Osten hin leider zu (https://www.foto-webcam.eu/webcam/hochries/2024/06/22/1610). Also erfolgte doch wieder die Orientierung in Richtung Unterwössen.

SurkauFES FlugAmmersee.MP

Blick über den Flugplatz Königsdorf zum Starnberger See. Im Hintergrund der Ammersee.

Die letzten drei Bärte gingen noch einmal erstaunlich gut mit knapp 1,7 / 1,5 und über 2 m/s mittlerem Steigen. Insbesondere der letzte Bart direkt am Inntaldreieck (https://www.foto-webcam.eu/webcam/bad-endorf/2024/06/22/1630) kam völlig unerwartet und erlaubte dann aber einen rassigen Endanflug wieder tief über die Kampenwand-Almen hinweg. Das lässt das Segelfliegerherz wieder höher schlagen.

Was lernt man aus so einem Flug? Das Wetter bietet öfters mehr gute Chancen für schöne Flüge, als man vermutet (eine alte Fluglehrerweisheit ;-) ). Und dank des FES kann man Aufwindstellen ausprobieren, die eigentlich logisch sind, aber ohne FES unerreichbar. … Und schließlich, dass die Entscheidung zur Anschaffung des Discus FES eine goldrichtige war.

Für die technisch Interessierten, ein Auszug aus dem FES-Motorhandbuch.

Text und Fotos: Reinhard Surkau

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