(ck) Aus gegebenem Anlass möchten wir auf die tägliche Arbeit der Besatzung des Christoph Murnau hinweisen und um Rücksicht auf deren schwierige Aufgaben bitten.
Am letzten Wochenende kam es im Bereich Rauheck / Heimgarten zu einer Annäherung eines Segelflugzeuges an den "Christoph Murnau" während eines komplexen Rettungseinsatzes. Dies hat der Pilot des Hubschraubers bereits in weiser Voraussicht auf unserer Frequenz angekündigt und darum gebeten dieses Gebiet zu meiden. Leider kam ein Segelflugzeug in die Nähe des laufenden Einsatzes was für Irritation sorgte. Der Pilot des Hubschraubers ist in einer solchen Situation nicht nur mit dem Winchen beschäftigt; die meisten Piloten sind auf mehreren Frequenzen gleichzeitig einer regen Kommunikation ausgesetzt: der Leitstelle, dem Flugfunk, der Bordkommunikation und ggfs. weiteren Frequenzen im BOS-Bereich (Bergwacht, 2m usw). Da ist es mehr als verständlich, wenn der Pilot keine weiteren Störfaktoren um sich haben möchte, geschweige denn ein Notverfahren beim Abbruch des Einsatzes eingeleitet werden muss, so beispielsweise ein abruptes "nach-Hinten-Wegstarten" ohne viel Sicht nach hinten.
Wir wollen Euch deshalb bitten, bei Flügen in der Umgebung von Murnau bzw. Ohlstadt die Platzfrequenz des Segelfluggeländes 118,930 MHz zu rasten, um eventuelle Einsätze des Rettungshubschraubers mitzukriegen und ggf. das Gebiet des Rettungseinsatzes zu meiden!
Besonders an heißen Sommertagen im Gebirge bedeutet ein Windeneinsatz für den Hubschrauberpiloten immer Fliegen an der absoluten Leistungsgrenze. Und Böen und Lee-Effekten an Hängen sind wir genauso ausgesetzt, wie jedes andere Fluggerät ! Nicht zuletzt ist die Manövrierfähigkeit eines mit Außenlast (an einem bis 90 m ausfahrbaren Windenseil oder an einem 20 – 25 m langen Fixtau) fliegenden Hubschraubers deutlich eingeschränkt.
Im Einsatz sind Rettungshubschrauber und Polizeihubschrauber häufig auf 129,90 Mhz hörbereit, eine Frequenz, die in besonderen Fällen auch von den Rettungsleitstellen und von Bergwachteinheiten genutzt wird. Ein Ansprechen des Hubschraubers auf dieser Frequenz ist prinzipiell möglich, sollte aber auf durch Luftsicherheit begründete Ausnahmefälle beschränkt werden (nicht, um mal schnell Hallo zu sagen…!). Die meisten Rettungshubschrauber sind inzwischen mit FLARM ausgestattet - vielleicht auch ein Grund, sich fernzuhalten, um den Piloten nicht abzulenken.
Ein gutes Klima zwischen der ADAC-Besatzung und uns ist wichtig und sinnvoll. Bitte nehmt also Rücksicht auf die schwierige Arbeit der ADAC-Piloten.
Dieser Text ist eine Zusammenstellung aus verschiedenen Quellen: Flugbetriebsleitung der SFG Werdenfels (Ohlstadt) und Thomas Buchsein (Hubschraubernotzarzt Christoph 1).
Fotos mit freundlicher Genehmigung von Thomas Buchsein.